Henry González

wurde 1921 in der brasilianischen Küstenstadt Conceição da Barra geboren. Nach einer Kindheit in Armut begann er mit 11 Jahren eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Diesen Beruf übte er 25 Jahre lang aus. Mit 36 Jahren entschloss er sich zu einem Neuanfang und begann ein Literaturstudium an der Universität von São Paulo.

Er schrieb zunächst Kurzgeschichten und veröffentlichte diese in lokalen Zeitungen. Schon in diesen Erzählungen dominierte der sogenannte Underdog, der einsame Held, dessen Fähigkeiten von der Gesellschaft, aber auch oft von ihm selbst nicht anerkannt werden. Oft deutet er bei seinen Helden ein tief sitzendes Trauma an, wird aber selten konkret.
González selbst hatte zeit seines Lebens mit einer massiven Angststörung, begleitet von Panikattacken zu kämpfen, welche er leider nie professionell behandeln lies. Vermutlich ist das auch einer der Gründe für seine zurückgezogene Lebensweise mit einem äußerst eingeschränkten Freundeskreis. Trotz mehrerer Anläufe fand er auch nie eine dauerhafte Bindung bzw. Familienglück.
Mit 42 Jahren schrieb er seinen ersten Roman, einen Kriminalroman, der jedoch von den Verlagen abgelehnt wurde. Er lies sich allerdings nicht entmutigen, schrieb weiter und fand schließlich einen Verleger für seinen zweiten Roman, »Sam Korea – Taxi a la muerte«, der 1966 in DIARIO UTÓPICO veröffentlicht wurde. Die Figur des glücklosen, aber trotzdem zufriedenen Sam Korea kann durchaus als Alter Ego von González betrachtet werden.
Zwar fanden seine Romane eine treue Leserschaft, der große wirtschaftliche Erfolg blieb allerdings zeit seines Lebens aus. So bestritt er bis ins hohe Alter seinen Lebensunterhalt – ebenso wie Sam Korea – als Taxifahrer.

Henry González starb 1995 im Alter von 74 Jahren. Er hinterließ ein beeindruckendes Werk, das bis heute gelesen und geschätzt wird.

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