wurde 1923 in Penmarch, einer kleinen Küstenstadt in der Bretagne, Frankreich, geboren. Aufgewachsen in einer stürmischen und rauen Umgebung, war sein Vater Leuchtturmwärter, der nicht nur den Seefahrern den Weg wies, sondern auch für seine starken politischen Überzeugungen bekannt war. Als der Zweite Weltkrieg Frankreich erfasste und der politische Druck auf seine Familie wuchs, sah sich sein Vater 1942 gezwungen, nach Peru zu fliehen. Jean Claude, damals ein kriegstauglicher junger Mann, weigerte sich, für das Vichy-Regime zu kämpfen, und wurde deshalb als Deserteur gesucht.
In Peru fand Jean Claude nicht nur Zuflucht, sondern auch seine Leidenschaft: die Archäologie. Besonders faszinierten ihn die geheimnisvollen Nazca-Linien, die rätselhaften Bodenzeichnungen in der Wüste, die ihn mit ihrer Größe und Mystik in ihren Bann zogen. Obwohl er nie die Möglichkeit hatte, offiziell an der Kartografierung der Linien zu arbeiten, fand er in ihnen eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Seine Fantasien und Theorien über deren Ursprung und Bedeutung verarbeitete er in seinen Science-Fiction-Geschichten, die er ab 1951 regelmäßig in verschiedenen Magazinen veröffentlichte.
Jean Claude Cantines Werke waren geprägt von der Verschmelzung archäologischer Rätsel und futuristischer Visionen. Er stellte sich vor, wie alte Kulturen und außerirdische Zivilisationen miteinander in Verbindung stehen könnten, und nutzte die Nazca-Linien als Symbol für unerklärliche Phänomene und kosmische Geheimnisse. Seine Geschichten fanden schnell Anklang, und er veröffentlichte mehrere Romane, die in der Science-Fiction-Szene geschätzt wurden.
Zu seinen bekanntesten spanischen Romanen zählen „El Mensaje de las Estrellas“ (Die Botschaft der Sterne), „La Ciudad Perdida del Tiempo“ (Die verlorene Stadt der Zeit) und „Los Dioses del Desierto“ (Die Götter der Wüste). Diese Werke verbanden geschickt archäologische Mysterien mit kosmischen Abenteuern und reflektierten seine Faszination für das Unbekannte.
Tragischerweise endete Jean Claude Cantines Leben 1976 bei einem Autounfall. Obwohl sein literarisches Vermächtnis weiterhin Bestand hatte, blieb der Haftbefehl wegen seiner Desertion bis 1982 bestehen, als er posthum aufgehoben wurde. Jean Claude Cantine bleibt bis heute ein faszinierender Schriftsteller, dessen Geschichten die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwimmen ließen, inspiriert von den großen Geheimnissen der Menschheitsgeschichte.